Kreuzberg

Audioguide

Um 1100 kam die Siedlung Cruceberg an die Grafen von Are, die auf dem Kreuzberg ihr erstes Wohnhaus für einen ihrer Verwalter erbauen ließen.

Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden, mittlerweile Eigentümer der Burg Are, belehnte Kuno von Vischenich, Ritter und Schenk des Kölner Erzstiftes, mit Kreuzberg und gestattete ihm, auf dem Berg eine feste Burg zu errichten, deren Bau er finanziell unterstützte. 1343 wurde die Burg fertiggestellt. Die Burg blieb Jahrhunderte im Besitz des Erzbistums Köln, die Lehnsfamilien wechselten jedoch häufig. 1686 wurde die Burg durch französische Truppen zerstört. 1760 wurde der Wohnbau der Burg neu errichtet, 1783 die Kapelle.
Der kurze Weg zum Burggelände und zur Burgkapelle lohnt sich.

 

Die Burgkapelle ist dem hl. Antonius geweiht. Sie ist  im Stil des Spätbarocks gebaut und besitzt einen polygonalen Chor und wird durch Fenster an seiner Längsfront in drei Achsen unterteilt. Auf der Südseite befindet sich das rundbogige Portal, das von einem bis in den Giebel reichenden Risalit gerahmt wird. Eine Statue des Kirchenpatrons ist in einer Giebelnische ausgestellt. Der Innenraum wird von einem Tonnengewölbe aus Holz überspannt. An der Empore findet sich das Wappen der Erbauerfamilie von der Heyden, genannt Belderbusch, mit der Jahreszahl 1783.

Durch Heirat kam die Burg 1820 in den Besitz der von Boeselagers, die Familie bewohnt die Burg bis heute. Sie ist die einzige bewohnte Burg im Ahrtal. Der Privatbesitz ist mit Ausnahme der Burgkapelle, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Philipp Freiherr von Boeselager war ein deutscher Forstverbandsfunktionär, früherer Berufsoffizier der Wehrmacht und Reserveoffizier der Bundeswehr. Er war einer der letzten Überlebenden des innersten Kreises der militärischen Widerstandsgruppe um Graf von Stauffenberg, die am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Adolf Hitler verübten.

Links der Burgkapelle ist ein Fachwerkhaus zu sehen. Das 1678 erbaute Haus machte Philipp Freiherr von Boeselager zu seinem Alterssitz. Als seinen ihn durchs Leben begleitenden und von Kindheit an prägenden Wahlspruch, nannte er das lateinische Sprichwort Etiam si omnes, ego non (frei übersetzt: Auch wenn alle mitmachen, ich nicht). Über dem Eingangsbereich des Fachwerkhauses befindet sich eine Inschrift mit von Boeselagers Wahlspruch. Philipp Freiherr von Boeselager starb am 01.Mai 2008 und wurde 90 Jahre alt.

Kreuzberg ist nicht der einzige Ort im Ahrtal, für den wir Audioguides anbieten. Schau gerne mal auf unsere Übersicht!

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